Die Kulturtagung mit Workshops richtet sich an junge Erwachsene, aber auch an Teilnehmende über alle Altersgrenzen hinweg. Im thematischen Fokus der Tagung stehen die Geschichte, die Kultur(en) und Identitätszuschreibungen der (Spät-)Aussiedler aus den postsowjetischen Staaten, aus Polen und aus Rumänien. Die Tagung möchte Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Lebenserfahrungen von (Spät)Aussiedlern aus den unterschiedlichen Regionen im östlichen Europa im Rahmen von Vorträgen, Workshops und einem Kulturabend beleuchten. Dabei sollen die (Spät-)Aussiedler und auch deren Nachfahren zu Wort kommen.
Im Hauptvortrag der Tagung „Angekommen? Russlanddeutsche im Spiegel der Zeit und heutiger Debatten“ geht Ira Peter, freie Journalistin mit russlanddeutschen Wurzeln, auf die geschichtlichen und kulturellen Besonderheiten der heterogenen Gruppe der Russlanddeutschen ein sowie auf aktuelle Debatten und Studien zur Integration und dem Wahlverhalten dieser Menschen.
In Impulsvorträgen werden die Tagungsgäste in die Themen der Workshops eingeführt.
WORKSHOPS
Der Workshop „Die Flüsterer – Oberschlesische Aussiedler zwischen Integration, Identitätskrise und neuem Selbstbewusstsein" wird geleitet von Dr. David Skrabania, Direktor des Oberschlesischen Landesmuseums in Ratingen. Während die Integration der oberschlesischen Aussiedler auf struktureller Ebene – Spracherwerb, Arbeitsaufnahme, Wohnungssuche, Schule usw. – als gelungen anzusehen ist, so zeigen sich auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene zahlreiche Brüche, intergenerationale Konflikte und die Ausbildung verschiedenartiger Identitätsmuster bei dieser großen Zuwanderergruppe. Der Workshop soll die individuellen Erfahrungen der Teilnehmenden in das Zentrum des Interesses stellen und sie im historischen Gesamtzusammenhang der Integration der oberschlesischen Aussiedler in Deutschland einordnen und Lösungsansätze für eine gemeinsame Basis der Kommunikation und Zusammenarbeit schaffen.
Die diplomierte klassische Sängerin und Musikpädagogin Helena Goldt leitet den Workshop „Heimat in Klängen – Erforschung der eigenen Klangheimat". Durch gemeinsames Singen von Liedern der russlanddeutschen, oberschlesischen und siebenbürgischen Kultur tauchen die Workshopteilnehmenden in das Liedgut der Deutschen aus dem östlichen Europa ein und erfahren Wissenswertes über Herkunft und Transformation in die „neue“ Heimat. Wer möchte, geht weiter: Zum Abschluss improvisieren die Teilnehmenden spielerisch auf Basistönen, um eine eigene „heimatliche“ Melodie zu finden.
KULTURABEND
Das kulturelle Highlight der Tagung bildet die Veranstaltung am Samstagabend, 29. Juni 2024, um 19:00 Uhr im Theater im Pariser Hof. Im Rahmen der Kulturtagung begeben sich die drei Kulturschaffenden Helena Goldt, Matthias Nawrat und Thomas Perle am Kulturabend auf eine literarische und musikalische Spurensuche über Heimat(en) und Identität(en). » Mehr erfahren
In Kooperation mit dem Oberschlesischen Landesmuseum (OSLM) und der Interessengemeinschaft der Deutschen aus Russland in Hessen (IDRH).
Gefördert durch das Hessische Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz.