Eröffnung der Ausstellung „Kann Spuren von Heimat enthalten – Essen und Trinken, Identität und Integration der Deutschen des östlichen Europas“ am 20.10.2020

Die Wanderausstellung des Hauses des Deutschen Ostens wird seit dem 21.10.2020 im Haus der Heimat in Wiesbaden gezeigt. Zu sehen sind typische Gerichte, Traditionen und Produkte der Deutschen aus dem östlichen Europas. 

Begrüßt wurde die aufgrund der Corona-Pandemie stark limitierte Anzahl an Gästen durch Rose-Lore Scholz, Kulturreferentin des BdV Landesverbandes Hessen. Sie betonte die große Bedeutung von Essen und Trinken, denn dazu gehöre mehr als nur Nahrungsaufnahme. Es ermögliche einen Kulturvergleich und sei identitätsstiftend. Außerdem zeige die Ausstellung, dass die osteuropäische Kultur stark in das heutige Deutschland integriert ist. Sie selbst erfreue sich bis heute an der Tradition ihrer Vorfahren und erhalte diese in Form eigener Herstellung von Marzipan mit ihrer Familie. 

Besonderer Dank galt ihrerseits auch dem Kameramann Marc Stengel und seinem Assistenten Maximilian Beck, die die Eröffnung mitfilmten, um die Videos später auf dem YouTube-Kanal des BdV Landesverbandes Hessen CULTURE TO GO zur Verfügung zu stellen. 

Dankbar zeigte sich Frau Scholz auch für die Flexibilität des Direktors des Hauses des Deutschen Ostens Prof. Dr. Andreas Otto Weber, der sich aufgrund der derzeitigen Lage für eine Begrüßung der Eröffnungsgäste im Videoformat entschieden hatte. 

Er erklärte die Entstehung und den Aufbau der Ausstellung und freute sich über die große Nachfrage, die sie seit Beginn im Jahre 2016 genießt. Zu sprechen kam er auch auf das Kochbuch zur Ausstellung, was im Wiesbadener Haus der Heimat käuflich erworben werden kann. 

Auch Siegbert Ortmann, Vorsitzender des BdV Landesverbandes Hessen, sprach begrüßende Worte. Besonders hob er hervor, dass die fortschreitende Digitalisierung eine teilweise virtuelle Eröffnung der Ausstellung möglich machte.   

In seiner Rede erinnerte er sich auch an seine eigene Vertreibungsgeschichte, in der ein Fleischhammer eine tragende Rolle spielt. Dieser fand schließlich auch seinen Weg in die Ausstellung „Kann Spuren von Heimat enthalten“

Schließlich hatten die Gäste erstmalig die Gelegenheit, die zahlreichen verschiedenen Exponate genauer zu betrachten. Es finden sich sowohl Produkte, die in ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten des östlichen Europas eine Rolle spielen, als auch regionale Besonderheiten in der Ausstellung. 

Neben diversen Kochbüchern mit verschiedenen Spezialitäten sind auch einige Produkte zu sehen, die bis heute in den Supermärkten zu finden sind und deren Herkunft sich kaum noch jemand bewusst ist. Dazugehört unter anderem die Pommersche Leberwurst der Rügenwalder Mühle oder das Danziger Goldwasser. Teil der Ausstellung sind außerdem ein Einkaufswagen, der mit zahlreichen Produktengefüllt ist, und ein

„Herrengedeck“ aus verschiedenen alkoholischen Spezialitäten. 

Zahlreiche Rollups mit verschiedenen Geschichten führen die Besucher*innen durch die Räumlichkeiten. Bereichert werden sie außerdem durch eine mediale Station, die auf die Koch-Tutorial-Reihe „Heimatküche – Kochgeschichte(n)“ hinweist.

Mit Exponaten unterstützt wird die Ausstellung auch von der Marzipan-Manufaktur Gehlhaar aus Wiesbaden. Der Familienbetrieb wurde 1912 in Königsberg von Kurt Gehlhaar gegründet und bietet auch heute noch hochwertige Produkte aus Marzipan an. 

Gezeigt wird zudem ein kurzer Filmbeitrag zur Familiengeschichte. Dieser entstand im Rahmen der Reihe „Vertriebenengeschichte(n)“ in Kooperation mit dem Filmemacher Harald Kuntze.   

Ein besonderer Dank gilt weiterhin allen, die Exponate zur Verfügung gestellt haben.

Die Ausstellung ist seit dem 21. Oktober bis zum 4. Dezember 2020 jeden Mittwoch und Donnerstag zwischen 10 und 17 Uhr und jeden Freitag zwischen 10 und 14 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, unterliegt jedoch den Bestimmungen, die aufgrund der COVID-19 Pandemie erforderlich sind.  

Gefördert durch das Haus des Deutschen Ostens und das Hessische Ministerium des Innern und für Sport.