Karin Scheiner (*1953 in Hermannstadt) backt den traditionsreichen Szekler-Kuchen – ein Gericht, welches sie mit ihrer Heimat Siebenbürgen verbindet. Einst arbeitete Frau Scheiner als Lehrerin in einer deutschsprachigen Schule in Hermannstadt. Schulen mit Deutsch als Unterrichtssprache waren in Zeiten des Eisernen Vorhangs eine Besonderheit der deutschsprachigen Minderheit in Rumänien. 1981 kam es jedoch zu großen Veränderungen in der Lehrerschaft in Rumänien: Scheiner und ihr Ehemann wurden beide aus dem Schuldienst entlassen. Aufgrund eines Antrags auf Ausreise galten Scheiners als nicht staatskonform. 1983 wurde die Familie mit ihren drei Kindern nach Deutschland ausgesiedelt. Einiges musste zurückgelassen werden. Eine Standuhr aus dem Jahr 1900 konnte die Familie in die Bundesrepublik hinüberschmuggeln. Sie steht heute noch in Scheiners Flur und gehört zu den Heimaterinnerungen – zusammen mit kulinarischen Erinnerungsstücken wie dem Szekler-Kuchen.