Heinrich Schödl wurde am 4. September 1945 in Lang-Lammnitz, Kreis Luditz, geboren; heute lebt er in Stockstadt am Rhein. Im Filmbeitrag berichtet er von der Vertreibung seiner Familie aus dem Sudetenland im Jahr 1946. Seine Familie stammt aus Lang-Lammnitz (heute Dlouhá Lomnice, Tschechien) und wurde 1946 aus dem Sudetenland vertrieben. Innerhalb von 24 Stunden musste die Familie, wie viele andere auch, ihr Hab und Gut packen. In seinem Zuhause stehen viele Gegenstände der damaligen Flucht, wie Madonna-Figuren, aber auch Steine des abgebrannten Bauernhofs seiner Familie sowie Baupläne und Fotografien.
Mit seinem katholischen Glauben war Heinrich Schödl einer der wenigen Katholiken im hessischen Stockstadt am Rhein. Er erzählt von seiner schwierigen Schulzeit, oft musste er aufgrund seines katholischen Glaubens Diskriminierung erfahren. Er erzählt auch davon, wie er als Jugendlicher bei der Errichtung der ersten katholischen Kirche (Kath. Kirche Maria, Königin des Friedens) in Stockstadt half.
Die Vertreibungsgeschichte seiner Eltern, seines Bruders und ihm zeichnet Schödl anhand zahlreicher Fluchtdokumente nach. Seine Schwester verstarb bereits im Kindesalter in Lang-Lammnitz. Bis zum Tod seines Vaters im Jahr 1956 sprach man innerhalb der Familie über die Rückkehr in die alte Heimat.