Bad Vilbel, 14. Juni 2025 – Bei hochsommerlichen Temperaturen von bis zu 34 Grad feierte der Bund der Vertriebenen (BdV) Hessen gemeinsam mit zahlreichen Gästen, Mitwirkenden und Ehrengästen ein ebenso buntes wie bedeutungsvolles Kulturfest unter dem Motto „Unsere Heimat Hessen: Musik, Tracht und Kulinarik der Deutschen aus dem östlichen Europa“.
Trotz der großen Hitze bot das Fest im Festzelt der Polizei Hessen – dem sogenannten Polizeibistro – einen eindrucksvollen Einblick in die lebendige Kulturvielfalt der deutschen Vertriebenen und Spätaussiedler. Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch die enge Zusammenarbeit mit der Polizei Hessen, die dem BdV ihren Veranstaltungsort zur Verfügung stellte. Damit knüpfte das Kulturfest an die historische Idee des Hessentags an, gelebte Integration sichtbar zu machen – ein Anliegen, das der BdV Hessen seit Jahrzehnten mitprägt.
Der Tag begann mit einem musikalischen Vorprogramm: Kinder des „Chor Melodia“ mit Russlanddeutschem Hintergrund sowie der Frauenchor „Kalyna“ aus Rotenburg an der Fulda brachten Lieder mit Heimatbezug auf die Bühne des Hessentags.
Das Hauptprogramm wurde feierlich eröffnet durch den Einzug der Blaskapelle der Siebenbürger Musikanten aus Rüsselsheim – passend zum Eintreffen des hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein, des Bürgermeisters von Bad Vilbel, des Hessentagspaars, des Beauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler sowie des BdV-Landesvorsitzenden Siegbert Ortmann. Ministerpräsident Rhein würdigte in seiner Festrede das Engagement des BdV und übergab zwei Förderbescheide zur Unterstützung der Verbandsarbeit und der Kulturveranstaltung.
Höhepunkte des Programms bildeten gemeinsame Tanzeinlagen der Siebenbürgischen Tanzgruppe Mittelhessen und des Egerländer Verbands Hessen, weitere Gesangsbeiträge des Chors „Kalyna“ sowie die mitreißenden Darbietungen der ukrainischen Sängerin Karyna Fedorko. Bürgermeister Sebastian Wysocki und das Hessentagspaar übermittelten ihre Grüße und dankten für das Engagement des BdV in Bereichen wie Kultur, Integration und Verständigung.
Besonderen Glanz verlieh die große Trachtenschau der Veranstaltung, bei der Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Landsmannschaften – von Oberschlesien über Siebenbürgen bis hin zu Rumänien – ihre traditionellen Gewänder präsentierten. Auch Hessens Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck stattete dem Fest einen Besuch ab und wurde mit herzlichen Grußworten und kleinen Gaben empfangen. Die Siebenbürger Musikanten begleiteten das Hauptprogramm immer wieder mit Ihrer Blaskapelle aus Rüsselsheim.
Ein besonderes Highlight war auch das kulinarische Angebot, das den Gästen einen genussvollen Einblick in die Esskulturen der Herkunftsregionen der Deutschen aus den teilen Europas, östlich von Hessen bot: Die Siebenbürger grillten und verkauften würzige Mici, der Egerländer Verband verwöhnte mit selbstgebackenen Buchteln, die schlesischen Landsmannschaften boten ihre berühmten Kuchen an. Ukrainische und russlanddeutsche Gruppen steuerten mit selbstgebackenem Kuchen, Gebäck und herzhaften Pierogi weitere Spezialitäten bei, die die sommerliche Atmosphäre im Biergarten vorm Festzelt auf das nächste Level hoben.
Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete die Rede von Andreas Hofmeister, Hessens Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler. Das Kulturfest war nicht nur ein eindrucksvolles Zeichen für Vielfalt und Zusammenhalt, sondern auch ein lebendiger Beweis dafür, wie Herkunft und Zukunft in Hessen zusammengehören.