Erich Lill wurde am 14. September 1927 in Kösteldorf (heute Rájec, Tschechien) im ehemaligen Kreis Elbogen im Egerland geboren. Heute lebt er in Dreieich-Götzenhain. Im Filmbeitrag berichtet er von seinen Kriegserlebnissen und der Vertreibung seiner Familie aus dem Sudetenland im Jahr 1946. Die Erzählung beruht auf einer autobiographischen Niederschrift aus den Jahren 2010 bis 2012 unter dem Titel „So war unser Leben“, die Erich Lill auf Grundlage persönlicher Erinnerungen und Tagebucheintragungen niedergeschrieben hat.
Seine Familie stammt aus Kösteldorf, einem Dorf am Rande des Erzgebirges im Sudetenland. Nach der Schule, einer Forstlehre und dem Einsatz als Flak-Soldat wurde er 1946 aus der Heimat vertrieben. Innerhalb von 24 Stunden musste die Familie, wie viele andere auch, ihr Hab und Gut packen. Bekleidung und Schuhwerk wurde sortiert, Betten gerollt und Geschirr zusammengestellt. Das herrliche Porzellan im Hause Lill musste jedoch ebenso zurückbleiben wie der große Rahmtopf der Großmutter und die zwei Kühe der Familie.
Mit seinen Angehörigen kam er zunächst über das Lager Sandbach im Odenwald nach Sprendlingen, wo er schnell beruflich Fuß fasste, auch wenn er seinen geliebten Beruf als Förster nicht mehr ausüben konnte. Ungewollt fand er 1947 den Weg zur Post als Briefträger. Die einzige große Freude der ersten Nachkriegsjahre war die Rückkehr des Vaters aus Gefangenschaft im Januar 1948.
Im Jahr 1951 lernte er seine spätere Frau Martha („Martl“) in Dreieich kennen, die mit ihren Eltern ebenfalls 1946 aus dem Sudentenland (Kreis Aussig) vertrieben worden war. Zwei Jahre später, im Juni 1953, heirateten sie und 1955 folgte der Einzug ins eigene Haus in Dreieich-Götzenhain.
Ab dem 06.04.2025, 17:00 Uhr, ist der Film auf dem YouTube-Kanal des BdV-Landesverbandes Hessen CULTURE TO GO zu sehen, auf dem spannende Beiträge rund um Geschichte und Kultur der Deutschen aus dem östlichen Europa kontinuierlich veröffentlicht werden.
Der Filmbeitrag ist Teil der YouTube-Reihe „Vertriebenengeschichte(n)“.
Ein Projekt des BdV-Landesverbandes Hessen In Kooperation mit dem Filmemacher Harald Kuntze.
Gefördert durch das Hessische Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz.