(NICHT) GEHÖRT & (NICHT) GESEHEN

Die Podiumsdiskussion im Pariser Hof zu Herkunft, Erinnerung und digitaler Sichtbarkeit

Der BdV-Landesverband Hessen lädt am Freitag, den 24. Oktober 2025, um 19:00 Uhr zur Podiumsdiskussion „(Nicht) gesehen und (nicht) gehört. Junge osteuropäische Stimmen zu Herkunft, Erinnerung und digitaler Sichtbarkeit“ in das Theater im Pariser Hof, Spiegelgasse 9 in Wiesbaden, ein. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie junge Menschen mit osteuropäischen Wurzeln ihre Geschichte erzählen, welche Räume für Erinnerung und Zugehörigkeit sie im digitalen Zeitalter finden und warum ihre Stimmen für die gesellschaftliche Debatte unverzichtbar sind. Das Publikum ist eingeladen, zuzuhören, mitzudenken und mitzudiskutieren. Der Eintritt ist frei, die Anmeldung erfolgt bei Ann-Kathrin Hartenbach, Kulturreferentin des BdV Hessen:
Tel.: 0611 36019 18 | E-Mail:
a.hartenbach(at)bdv-hessen.de.

Die Podiumsdiskussion greift ein hochaktuelles Thema in unserer Gesellschaft auf: Wer wird in der öffentlichen Erinnerung wahrgenommen – und wer bleibt unsichtbar? In Zeiten geopolitischer Spannungen und digitaler Polarisierung wird die Deutungshoheit über Geschichte und Identität neu verhandelt. Viele junge Menschen mit osteuropäischen Wurzeln finden sich in der deutschen Erinnerungskultur kaum wieder, während digitale Räume neue Möglichkeiten bieten, Erfahrungen von Migration, Diskriminierung und Zugehörigkeit sichtbar zu machen. Diese Sichtbarkeit eröffnet Chancen, birgt aber auch Konflikte – besonders dort, wo Erinnerung politisch instrumentalisiert wird. Ziel der Veranstaltung ist es, Herkunft als Brücke der Verständigung zu begreifen.

Mit Lara Klaes, Anastasia Tikhomirova und Sergej Prokopkin kommen drei Stimmen zusammen, die das Thema Herkunft, Zugehörigkeit und Sichtbarkeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten – politisch, journalistisch und zivilgesellschaftlich. Lara Klaes, Abgeordnete im Hessischen Landtag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Mitglied des Unterausschusses für Heimatvertriebene, Aussiedler, Flüchtlinge und Wiedergutmachung, steht für eine junge Generation von Politikerinnen, die gesellschaftliche Vielfalt als demokratische Stärke versteht. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in Demokratieförderung, Extremismusprävention und Rechtspolitik.

Anastasia Tikhomirova, Journalistin und Moderatorin (u. a. Die Zeit, taz), wurde 2023 vom Medium Magazin zu den „Top 30 unter 30“ gewählt. Mit einem Hintergrund in Osteuropastudien und Antisemitismusforschung analysiert sie, wie mediale Narrative über Osteuropa entstehen und digitale Räume Identität und Sichtbarkeit prägen.

Der Jurist und Antidiskriminierungstrainer Sergej Prokopkin, Gründer des Zentrums für Antislawis-musforschung e.V., bringt eine aktivistische Perspektive ein. In Bildungsprojekten und Workshops thematisiert er Antislawismus, postmigrantische Identitäten und Wege, wie Betroffene Deutungshoheit über ihre Geschichte zurückgewinnen können.

Die Podiumsdiskussion eröffnet Raum für Austausch und neue Perspektiven auf Erinnerung, Teilhabe und Zusammenhalt in der Gesellschaft. Der Eintritt ist frei.

Beispielbild zur Podiumsdisskussion.