Der traditionelle Kulturtag des BdV-Hochtaunus fand in diesem Jahr statt, am 13.05.2025, im Bürgerhaus Kirdorf in Bad Homburg. Im Blick war der schlesische Schriftsteller Gerhart Hauptmann und seine Verbindung zum Schriftsteller-Kollegen Thomas Mann.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des BdV-Kreisverbandes Hochtaunus, Herrn Frank Dittrich, richteten der Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg, Herr Alexander Hetjes, sowie der Fachbereichsleiter für Kultur im Hochtaunuskreis, Herr Gregor Maier, Grußworte an die Anwesenden. Herr Hetjes würdigte die Arbeit des BdV und betonte die Bedeutung der Bewahrung des kulturellen Erbes. Die Geschichte der Vertriebenen und der Erhalt ihrer Kultur seien ein wesentlicher Bestandteil der gesellschaftlichen Erinnerung, dem man sich stellen müsse. Der BdV habe hierbei über Jahrzehnte hinweg unersetzliche Arbeit geleistet.
Der Hauptvortrag wurde von Herrn Prof. Dr. Winfrid Halder gehalten, Historiker und Direktor des Gerhart-Hauptmann-Hauses in Düsseldorf. In seinem Beitrag beleuchtete er das Leben des am 15. November 1862 in Ober Salzbrunn/Schlesien geborenen Gerhart Hauptmann und stellte Verbindungen zu Thomas Mann her. Beide Schriftsteller – Hauptmann und Mann – waren Träger des Literaturnobelpreises, verfügten jedoch weder über ein Abitur noch über ein abgeschlossenes Studium. Sie waren politisch interessiert, jedoch parteilos. Gerhart Hauptmann wurde 1912 für sein Drama Die Weber ausgezeichnet, Thomas Mann erhielt den Nobelpreis 1929, insbesondere für seinen Roman Der Zauberberg.
Prof. Halder schilderte anschaulich, wie beide Schriftsteller die politischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts – das Ende des Kaiserreichs, die Weimarer Republik und die NS-Diktatur – miterlebten und jeweils auf ihre Weise zu bedeutenden Repräsentanten Deutschlands wurden.
Rund 50 Gäste nahmen an der Veranstaltung teil. Prof. Halder und seine Kollegin, Frau Dr. Katja Schlenker, wurden mit großem Beifall verabschiedet.
(Gerd-Helmut Schäfer)