Vom 16. bis 17. Oktober 2025 unternahm der Landesverband Hessen des Bundes der Vertriebenen (BdV Hessen) eine Exkursion in die bayerische Landeshauptstadt München. Die Reise wurde von der stellvertretenden Vorsitzenden Rose-Lore Scholz geleitet und von der Kulturreferentin Ann-Kathrin Hartenbach vorbereitet. Dank der finanziellen Förderung des Hessischen Ministeriums des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz, konnte der BdV Hessen mit rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern Einblicke in die Arbeit und die aktuellen Projekte bayerischer Institutionen der Vertriebenen- und Aussiedlerkultur gewinnen und das kulturelle Erbe der Heimatvertriebenen vermitteln.
Der erste Programmpunkt führte die Gruppe in das Haus des Deutschen Ostens (HDO), wo sie vom stellvertretenden Direktor Thomas Vollkommer begrüßt wurden. Nach einer Einführung in die Geschichte und Aufgaben des Hauses erhielten die Teilnehmenden eine Führung durch die hauseigene Bibliothek, begleitet von Patricia Erkenberg und Dr. Lilia Antipow. Dabei konnten sie Einblicke in laufende Projekte der Kultur- und Bildungsarbeit des HDO gewinnen. Anschließend blieb ausreichend Zeit für Gespräche und Austausch mit den Mitarbeitenden.
Am Abend fand sich die Gruppe mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundes der Vertriebenen, Landesverband Bayern e.V. im Restaurant Bohemia zusammen. Bei böhmischen Knödeln und frischen Buchteln mit Vanillesauce entwickelten sich angeregte Gespräche über die Heimatküche, aber auch zu aktuellen Herausforderungen und Chancen der Kulturarbeit in Hessen und Bayern. Viele Teilnehmende nutzten den Abend, um die Kontakte zu vertiefen und sich über die Erlebnisse auszutauschen.
Der zweite Tag der Bildungsreise begann mit einem Besuch im Sudetendeutschen Museum, wo Dr. Raimund Paleczek, zuständig für historische Forschung und Archiv, die Exkursionsteilnehmenden durch die beeindruckende Dauerausstellung führte. Inmitten der spannenden, faszinierenden und manchmal auch verblüffenden Exponate aus 1100 Jahren sudetendeutscher Kulturgeschichte, vermittelte die Präsentation einen tiefen Einblick in die Geschichte, Kultur und das Schicksal der Sudetendeutschen. Dr. Raimunds Fachwissen zu den unzähligen, einzigartigen Exponaten, machten Themen wie Heimat und Glaube, wirtschaftlicher Wandel und Kultur, Nationalismus und Identität, Verlust und Vertreibung, sowie den Neubeginn und die Integration in der Nachkriegszeit auf eindrucksvolle Weise erlebbar.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des Adalbert Stifter Vereins e.V. Hier führte Dr. Zuzana Jürgens durch die Räumlichkeiten und berichtete anschaulich über die Arbeit des Vereins, seine kulturellen Projekte und sein weitreichendes Netzwerk in Mitteleuropa.
Mit vielen neuen Eindrücken, inspirierenden Gesprächen und Ideen für zukünftige Kooperationen kehrte die Gruppe am Abend nach Hessen zurück. Die Exkursion war nicht nur eine bereichernde Bildungsreise, sondern auch ein Zeichen lebendiger und gelebter Kulturvermittlung über Landesgrenzen hinweg.




