Ein Ort der Erinnerung und Forschung

Vertreter des hessischen BdV-Landesverbandes zu Gast beim Institut für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien

In regelmäßigen Zeitabständen besuchen Mitglieder des Bundes der Vertriebenen (BdV) in Hessen das Institut für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien in Friedberg-Ockstadt. Das Institut wurde im Jahre 1954 in Königstein gegründet. Nach dem Umzug von Königstein nach Nidda wurde der Name „Haus Königstein" für das Gebäude des Instituts gewählt, um an die Tradition der untergegangenen Königsteiner Anstalten zu erinnern. Sie waren seit 1946 über ein halbes Jahrhundert das Vaterhaus der Vertriebenen.

Derzeit befindet sich die Einrichtung nach einem weiteren notwendig gewordenen Umzug mit einer umfangreichen Bibliothek von mehr als 12.000 teils einmaligen Büchern und Karten in der kleinen hessischen Kommune Ockstadt bei Friedberg. Wegen Platzmangels musste ein Teil der wertvollen Sammlung vorübergehend ausgelagert werden.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter der BdV-Landesvorsitzende Siegbert Ortmann, waren über die vielfältigen Aktivitäten unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Rudolf Grulich beeindruckt. Dr. Helmut Gehrmann, 1. Vorsitzender des Instituts, gab einen Überblick über die derzeitige Situation und wagte vorsichtige Prognosen über eine künftige Entwicklung der Einrichtung. Die anwesenden BdV-Vertreterinnen und -Vertreter waren danach der Meinung, dass die umfangreiche Bibliothek und das jahrelange erfolgreiche Wirken des Institutes dauerhaft gesichert und dabei einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. Bei einer solchen organisatorischen Neuausrichtung müssten eine ausreichende Orts- und Raumwahl überdacht, die Möglichkeiten des Einsatzes moderner Medien mit ungehindertem Zugang (Online oder vor Ort) für alle Interessierten und Studierende sichergestellt sowie ggf. die Zusammenarbeit mit einem inhaltlich artverwandten hessischen Institut gesucht werden.

Diese Überlegungen wurden auch vor dem Hintergrund einer damit verbundenen erforderlich werdenden dauerhaften finanziellen Absicherung angestellt. Möglichkeiten hierzu gelte es gemeinsam auszuloten, etwa nach § 96 Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetz (BVFG) Danach verpflichten sich Bund und Länder, die Sicherung und Erforschung der Kultur und Geschichte jener Regionen im östlichen Europa und in Osteuropa zu unterstützen, in denen früher Deutsche gelebt haben und heute noch leben.

(Fotos: BdV Hessen)