Deutsch-Polnischen Dialog fördern

Hessischer BdV-Vorstand besucht Deutsches Polen-Institut in Darmstadt

Ein weiteres Mal besuchten Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes des Bundes der Vertriebenen (BdV) Hessen e.V. das Deutsche Polen-Institut (DPI) in Darmstadt.

Direktor Prof. Dr. Peter Oliver Loew ging in seinen Begrüßungsworten auf Geschichte und Aufgaben seines Institutes ein. So sehe sich das Darmstädter Institut in Räumen des Darmstädter Stadtschlosses als ein Zentrum für polnische Geschichte, Politik, Kultur und Gesellschaft sowie für deutsch-polnische Beziehungen.

Dabei vereine das Institut als Aufgaben praxisbezogene Wissenschaft und Forschung, Bildungsangebote für Schulen und Hochschulen, politische Foren, Lesungen und öffentliche Veranstaltungen. Neben einer Spezialbibliothek für polnische Literatur, besitze man deutsch-polnische Übersetzungen und Kulturbeziehungen in Geschichte und Gegenwart. Darüber hinaus untersuche und vermittle man den polnischen Beitrag für die europäische Geschichte, Kultur, Politik sowie europäisches Denken und fördere so den deutsch-polnischen Dialog.

Anliegen und Aufgabe zugleich sind Bemühungen, das Wissen über die Vertreibungen der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg in der polnischen Gesellschaft zu verdeutlichen, und damit das Verständnis für ein Miteinander im Rahmen der über viele Jahrzehnte entstandenen deutsch-polnischen Verflechtungen zu fördern

Als Verantwortlicher für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit stellte Dr. Andrzej Kaluza anschließend das diesjährige "Jahrbuch Polen" vor. Das Jahrbuch des Institutes befasst sich in diesem Jahr mit der Region Oberschlesien. Darin wird dieses Gebiet aus mehreren Blickwinkeln deutsch-polnischer Geschichte beleuchtet und den Leserinnen und Lesern auf diese Weise näher gebracht. An einem Bespiel der beiden polnischen Woiwodschaften Oppeln und Kattowitz wurde der derzeitige Stand, die Entwicklung und die Integration deutscher Minderheiten verdeutlicht. In diesem Zusammenhang ging Kaluza auch auf den derzeit geltenden Minderheitenschutz in der Republik Polen ein.

Siegbert Ortmann, BdV-Landesvorsitzender des hessischen Vertriebenenverbandes, hob die bereits über Jahre gewachsenen vertrauensvollen Kontakte zwischen dem Deutschen Polen-Institut und dem BdV-Landesverband Hessen hervor. Im europäischen Kontext sei die Erinnerungskultur Voraussetzung für die Gestaltung einer friedvollen Zukunft europäischer Nachbarstaaten. Dafür wolle man mit Seminar-Reisen des Deutsch-Europäischen Bildungswerkes Hessen, einer Gründung des hessischen BdV-Landesverbandes, zu ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten in Ost- und Südosteuropa werben und dazu einladen.

© bdv-hessen-presse/11.21