Einen Riesen und einen Teddybären hat Jürgen Heller zu den Drehaufnahmen mitgebracht. Zusammen mit ihnen erzählt der 74-jährige ehemalige Lehrer und Autor aus Wiesbaden über Heimaten. So spricht er über die Vertriebenengeschichte seiner Familie aus dem Sudetenland sowie seine Beschäftigung mit und sein Engagement für die Vermittlung Wiesbadener Geschichte.
Jürgen Heller wurde 1947 im mittelhessischen Langenstein geboren. Seine Familie stammt aus Tetschen (heute Děčín, Tschechien) und wurde 1946 aus dem Sudetenland vertrieben. Die Vertreibungsgeschichte seiner Großmutter, Mutter und der zwei älteren Brüder sowie die des Vaters in italienischer Kriegsgefangenschaft zeichnet Heller anhand zahlreicher Fluchtdokumente nach. Als persönliches Erinnerungsstück begleitet ein Teddybär Hellers Familienerzählungen.
Auch ein bedeutsames Heft aus der eigenen Schulzeit zeigt Jürgen Heller im Filmbeitrag: Sein damaliges Interesse am Heimatkundeunterricht legte den Grundstein für Hellers späteres Geografiestudium, seinen Lehrerberuf und seine Tätigkeit als Autor für einen Schulbuchverlag. Als Lehrer in Wiesbaden-Sonnenberg beschäftigte er sich intensiv mit der Geschichte der Stadt, ebenso wie mit der Frage, wie die NS-Zeit sowie Erinnerungsorte Schulkindern vermittelt werden können. Hier kam Ekko ins Spiel: Heller erzählte die alte Sage um den Riesen im Taunus weiter, und so wurde Ekko für ein Buchprojekt zum Heimatkundeführer. Als solcher begleitet er Wiesbadener Schulkinder seit vielen Jahren. „Ein Mensch kann im Laufe seines Lebens viele Heimaten haben“, sagt Jürgen Heller. Wiesbaden nennt der 74-Jährige nun seit über 40 Jahren seine Heimatstadt, die er ins Herz geschlossen hat.