Das Hintergrundrauschen der Heimat – Erinnerung in Dingen mit Michael Ripper

Für diese Episode wurde CULTURE TO GO-Redakteurin Katharina Linnepe von Michael Ripper (*1976) zu sich nach Hause ins hessische Runkel an der Lahn in der Nähe von Limburg eingeladen. Beide Eltern von Herrn Ripper verband eine familiäre Vertriebenengeschichte. Mütterlicherseits stammte die Familie aus Lochutzen (tschechisch: Lochousice) im Egerland, väterlicherseits aus Bölten (tschechisch: Bělotín) im mährischen Kuhländchen. Viel erfuhr Herr Ripper aus Erzählungen über die „alte Heimat“, zumeist die schönen Erinnerungen – vor der Vertreibung. Ihm halfen aber auch mitgebrachte Gegenstände, sich den einstigen Alltag der Familie und ihre Heimat zu erschließen: Dazu zählen die über die Vertreibung geretteten Gemälde des Onkels Heinz, der begeisterter Maler war, jedoch als junger Soldat im Zweiten Weltkrieg starb. Auch Dokumente wie ein selbstgeschriebenes Kochbuch in Sütterlinschrift oder geschäftliche Briefbögen, ebenso wie ein Einkochgerät und die Vertriebenenkiste der Familie bespricht Herr Ripper im Podcast. All dies half ihm dabei, sich ein Stück (Familien-)Geschichte einer Generation zu erschließen, der jene Gegenstände aufgrund von Vertreibungserfahrung und Verlustängsten viel bedeuteten. Von einem Teil des Nachlasses hat sich Herr Ripper mittlerweile zum Zweck des Erhalts für nachfolgende Generationen getrennt: Er ist nun im Freilichtmuseum Hessenpark in Neu-Anspach ausgestellt.

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