Frauen in der „neuen Heimat”

Berufschancen und Möglichkeiten von heimatvertriebenen Frauen und Spätaussiedlerinnen gestern und heute - Interaktive Veranstaltung des BdV-Frauenreferats im Wiesbadener Haus der Heimat am 8. Juni 2024

Das Frauenreferat des hessischen Bundes der Vertriebenen (BdV) unter Leitung der BdV-Landesfrauenbeauftragten Gabriela Zessin lädt am 8. Juni 2024 von 14:30 bis 18:30 Uhr zu einem Vortrag mit interaktiver Präsentation und Erfahrungsberichten zum Thema „Berufschancen und Möglichkeiten von heimatvertriebenen Frauen und Spätaussiedlerinnen gestern und heute“ ins Wiesbadener Haus der Heimat ein. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit „Assorti“, dem Kultur- und Bildungszentrum in Wiesbaden statt..

Die Berufschancen von Frauen in Deutschland während des Ersten und Zweiten Weltkriegs waren im Vergleich zu heute stark eingeschränkt. Während der Kriege wurden Frauen oft zur häuslichen Pflichtarbeit oder zur Arbeit in kriegswichtigen Industrien gezwungen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatten vor allem viele aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten vertriebene Frauen große Schwierigkeiten, wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Sie mussten oft unterbezahlte und minderwertige Arbeitsplätze annehmen, da die Chancen auf qualifizierte Positionen begrenzt waren. Viele Frauen kämpften mit Vorurteilen und Diskriminierung am Arbeitsplatz, was ihre beruflichen Perspektiven weiter einschränkte.

Im Vergleich dazu haben heute Spätaussiedlerinnen aus dem östlichen Europa und den Staaten der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland wesentlich bessere Berufschancen. Es gibt Gesetze und Programme, die die Gleichstellung von Frauen am Arbeitsplatz fördern. Frauen haben Zugang zu qualitativ hochwertiger Ausbildung und können in allen Berufsfeldern arbeiten. Die gesellschaftliche Akzeptanz von Frauen in Führungspositionen hat zugenommen, was es auch Spätaussiedlerinnen erleichtert, Karriere zu machen und erfolgreich zu sein. Trotzdem gibt es noch große Herausforderungen. Laut Statistik verdienen Frauen immer noch weniger als Männer und sind in Führungspositionen unterrepräsentiert.

Insbesondere für Spätaussiedlerinnen kann es schwieriger sein, sich in Deutschland zu integrieren und erfolgreiche Karrieren aufzubauen. Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede und fehlende soziale Unterstützung können Hindernisse für den beruflichen Erfolg von darstellen. Insgesamt haben sich jedoch die Berufschancen von Frauen in Deutschland im Vergleich zur Zeit der Weltkriege erheblich verbessert. Dennoch gibt es weiterhin Verbesserungsbedarf, um Chancengleichheit am Arbeitsmarkt vollständig zu erreichen.

Die Referentin Julia Krell von „Assorti“, dem Kultur- und Bildungszentrum in Wiesbaden, wird in einem Vortrag die unterschiedliche berufliche Situation der Generation heimatvertriebener Frauen im Vergleich zu den Berufschancen und Möglichkeiten heutiger Spätaussiedlerinnen analysieren. Die Teilnehmerinnen sind eingeladen und aufgefordert, sich aktiv zu beteiligen und über ihre persönlichen Erfahrungen zu berichten.

Frauen in der Rüstungsindustrie (Foto: AdobeStock_162451901/Archivist)